Da wird doch dieser Tage von mancherlei Seite behauptet, dass 40% unserer Stromerzeugung aus russischem Gas stammen. Zeit für eine Bestandsaufnahme:
Auf dem Portal der Bundesnetzagentur smard.de oder den „Energy Charts“ des Fraunhofer Instituts können diese Zahlen seit Juli 2017 sehr einfach Stunden-aktuell eingesehen werden.
Der Anteil von Gas zur Stromerzeugung schwankt dort aktuell zwischen 4 und 22 % im Maximum. Im Schnitt sind es im ersten Halbjahr 2022 ca. 13% gewesen. Von diesen 13 % kommen dank intensiver Bemühungen inzwischen nur noch knapp 26% aus Russland. Zu Beginn des Jahres waren es 55%!
Damit kommt man auf gut 2,5% Anteil an russischem Gas für unsere Stromerzeugung.
Ein weiterer Aspekt dieses Jahr sind die Probleme unseres europäischen Nachbarn Frankreich, mit der dortigen Atomstromproduktion. Von den 56 AKW’s stehen derzeit bis zu 29 still oder laufen im Minimalbetrieb aus verschiedenen Gründen.
Neben der normalen Revision, wurden weitere 12 AKW’s abgeschaltet, weil sie die Abwärme nicht mehr in die aufgeheizten Flüsse abgeben durften. Weitere 5 AKW’s wurden gestoppt weil massive Korrosions-Schäden festgestellt wurden und viele oder gar alle der in die Jahre gekommenen Reaktoren nun darauf geprüft werden müssen.
In Folge hat Deutschland knapp 2 TWh allein im 2. Quartal 2022 nach Frankreich geliefert. Eigentlich eine lukrative Angelegenheit für uns, wäre das nicht mit zusätzlichen Erdgas zur Stromerzeugung erkauft.
In Richtung Herbst und Winter soll jetzt ein zweiter Stresstest das deutsche Stromnetz prüfen, ob wir auch unter verschärften Produktionsausfällen bei französischem Atomstrom und noch weniger russischem Erdgas noch ein stabiles Netz in Deutschland haben.
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