Strom: Versorgungssicherheit, Blackout, Lastmanagement und Stresstest

Vor dem kommenden Winter machen sich viele Sorgen um die Sicherheit ihrer Stromversorgung, bzw. machen sich Sorgen um einen sogenannten “Blackout” im Stromnetz. Diese Themen versuchen wir hier zu beschreiben. Ziel ist etwas mehr Klarheit in die Begriffe, die Ursachen und möglichen Gegenmaßnahmen zu bringen.

Stromausfälle

Stromausfälle sind nicht unbedingt an der Tagesordnung wenn man das Deutschland weit betrachtet. Im Schnitt kommen auf jeden Stromkunden gut 10 Minuten pro Jahr. Das entspricht einer Verfügbarkeit von 99,998% im Jahr.

Im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn schneiden wir hier in Deutschland sehr sehr gut ab. Zudem wurde unser Stromnetz gerade in den vergangenen Jahren modernisiert und auf das Zu- und Abschalten großer Lasten und Lieferanten optimiert. Letzteres wurde im Zuge des Ausbaus der erneuerbaren Energien notwendig und hilft uns in diesem Fall weiter.

Blackout

Im Gegensatz dazu steht der Begriff “Blackout” im Bezug auf das Stromnetz eher für einen überregionalen, länger anhaltenden Ausfall des Stroms. Ich denke diese beiden Begriffe muss man klar unterscheiden. Es geht schließlich darum die aktuell laufende Diskussion um Blackout’s und Stromknappheit einigermaßen zu verstehen.

Vertragliches Lastmanagement

Ein weiterer seit kurzem in der Öffentlichkeit aufgetauchter Begriff ist das “vertragliche Lastmanagement”. Teilweise spricht man auch von “rotierende Abschaltung”. Sie beschreiben ein Verfahren, bei dem große Stromverbraucher nach zeitlich und räumlich geplanten Regeln für eine gewisse Zeit ab- und wieder zu geschallten werden. Aktuell werden hier ca. 4 Stunden Zeitslots diskutiert. Diese geplante Abschaltung von großen Lasten, soll räumliche Engpässe in der Stromversorgung vermeiden helfen. Die dahinter stehenden Firmen und Verbraucher werden derzeit von den Energieversorgern darüber informiert. Bei kritischer Infrastruktur haben die meisten Firmen bereits selbst Vorsorge getragen. Das kann mit interner Notstromversorgung erfolgen um eine Zeit von 4 Stunden zu überbrücken.

Stresstest

Der vor kurzem beendete Stresstest der Netzbetreiber Deutschlands hatte neben den Ergebnissen auch zum Ziel eine Entscheidungsmatrix für den Winter zu bekommen. Nach dieser Matrix kann eben rechtzeitig mit mehr als einer Woche Vorlauf erkannt werden, wann es zu Engpässen in der Stromversorgung kommen kann. Der Betreiber der französischen Kernkraftwerke hat einen Zeitplan vorgelegt, nachdem ab November wochenweise bestimmte AKW’s wieder betriebsbereit werden. Wird dieser Zeitplan z.B. nicht eingehalten, kann rechtzeitig die Entscheidung kommen eines der drei deutschen AKW’s wieder ans Netz zu bringen. Ähnlich gut und vorausschauend lässt sich auch die Bevorratung und Versorgung der deutschen Kohlekraftwerke über den Flussweg im Winter planen.

Fazit:

Alles in allem befürchten unsere Stromexperten in Deutschland für diesen Winter keinen “Blackout” bzw. größeren und überregionalen Ausfall des Stromnetzes. Das Stromnetz hat eine für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben so überragende Wichtigkeit. Man wird alles dafür tun wird, es am Laufen zu halten.

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